Person schreibt auf Notizblock vor Laptop

Webinar erstellen: So machen Sie ihre Expertise zum Erfolg

Durch die verstärkte Digitalisierung werden Webinare immer beliebter. Nutzer können sich ohne viel Aufwand neue Fähigkeiten aneignen und über allerlei interessante Themen lernen. Genau hier kommen Webinare ins Spiel. Sie bieten eine einfache Möglichkeit für Nutzer sich zum Thema der Wahl weiterzubilden, ohne teure und zeitintensive analoge Kurse zu besuchen. Um ein erfolgreiches Webinar zu erstellen, bedarf es aber einiger Vorbereitung, damit das Webinar nicht in der grauen Masse verschwindet.

Die richtige Webinaridee finden

Der erste Schritt zum erfolgreichen Webinar ist die Auswahl des Themas. Die Möglichkeiten sind hier nahezu unbegrenzt. Für fast jedes Thema gibt es heute einen Bedarf an Webinaren. Die Wahl des Themas sollte natürlich zuallererst von den Fähigkeiten des Webinarleiters abhängen. Je nachdem, um welche Fähigkeiten es sich hier handelt, kann nun geschaut werden, ob bei den Nutzern ein Interesse am Webinar mit dem Thema besteht. Gute Quellen hierfür sind Datensets wie Google Trends oder Keyword-Tools.

Um für Nutzer interessant zu sein, sollte die Webinaridee auf der Lösung eines Problems basieren. So kann zum Beispiel gezeigt werden, wie man am besten bei der Erstellung von Marketing-Kampagnen vorgeht oder was bei Gesprächen mit Kunden zu beachten ist. Je spezifischer das Problem ist, das für den Nutzer gelöst wird, desto relevanter. Statt ein Webinar allgemein zum Thema Marketing zu erstellen, kann sich auf eine besondere Art des Marketings oder Branche fokussiert werden. Hierdurch finden sich die Nutzer besser im Webinar wieder und lernen für sie relevante Dinge.

Durch die Menge an bereits bestehenden Webinaren ist eine Abgrenzung von der grauen Masse immer wichtiger. Für die meisten allgemeinen Themen gibt es hunderte fast identische Webinare. Hier sollte sich eine Nische gesucht werden, in der noch wenige oder qualitativ minderwertige Webinare existieren. Mit hoher Qualität kann dadurch die Nische erobert werden. Das führt in der Regel zu mehr Erfolg, als der Versuch sich in überfüllten Themen mit Konkurrenz rumzuschlagen.

Zielgruppe finden

Jedes Webinar sollte klar und deutlich auf eine Zielgruppe zugeschnitten sein und diesen Fokus in allen Teilbereichen widerspiegeln. Je nach Zielgruppe verändern sich Herangehensweisen. Einige Fragen, die bei der Wahl der Zielgruppe thematisiert werden sollten, könnten sein:

  • Wie alt ist meine Zielgruppe?
  • Unternehmen oder Privatpersonen?
  • Digitalaffin oder eher nicht?
  • Ist Vorwissen vorhanden?
  • Bevorzugte Ansprache?

Diese Fragen sind nur einige Beispiele, wie tief hier ins Detail gegangen werden kann. Generell gilt, je mehr Informationen über die Zielgruppe vorhanden sind, desto besser können die Nutzer im Webinar angesprochen werden.

Ein häufiger Fehler ist eine fehlende Fokussierung durch zu viele Zielgruppen. Auch wenn ein Thema eigentlich für alle Menschen interessant sein könnte, sollte das Webinar trotzdem für eine Zielgruppe gehalten werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich alle Teilnehmer nur wenig angesprochen fühlen.

Ziele richtig definieren

Das Ziel eines Webinars ist die Vermittlung von Wissen. Nur selten ist das aber der tatsächliche Grund für die Existenz des Webinars. Webinare können genutzt werden, um Produkte zu bewerben, Branding zu stärken oder sie können selbst zum Produkt werden. Bei der Planung eines Webinars sollte klar sein, welches Ziel verfolgt wird. Diese Entscheidung beeinflusst nämlich auch den Inhalt des Webinars. Brandingwebinare sollten zum Beispiel mehr Hinweise auf das Unternehmen enthalten als Webinare, welche verkauft werden.

Ein klares Ziel erlaubt es auch Erfolgsfaktoren festzulegen und zu messen. Diese sollten klar definiert und messbar sein. Statt zu sagen, das Webinar soll das Unternehmen bekannt machen, lieber, das Webinar soll zusätzlichen Websitetraffic treiben und organisch geteilt werden. Ersteres ist trotzdem korrekt, aber weder klar definiert noch messbar. Die zweite Variante hingegen erlaubt es klar zu analysieren, ob das Webinar den Aufwand wert war.

Das beste Webinar-Format

Bei der Frage was genau ein Webinar ist, scheiden sich die Geister. So bestehen die einen darauf, dass ein Webinar immer live sein muss, während andere auch Aufzeichnungen als Webinare einstufen.

Die Entscheidung, welche Variante die richtige ist, sollte von der Zielgruppe und dem Thema abhängen. Ist zum Beispiel viel Interaktion hilfreich, um das Thema zu vermitteln, bietet sich ein Live-Webinar mit Fragerunden an. Handelt es sich allerdings, um eine reine Präsentation von Best Practices reicht oft die frontale Variante eines aufgezeichneten Webinars. Der Organisationsaufwand ist natürlich sehr viel geringer, aber auf Kosten der persönlichen Interaktion mit Teilnehmern.

Ein moderner und beliebter Ansatz ist die Kombination der Ansätze. Das Live-Webinar wird normal gehalten, aber aufgezeichnet. Diese Aufzeichnung wird dann für alle, die nicht live dabei sein konnten zur Verfügung gestellt. So werden die Vorteile beider Ansätze genutzt, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen.

Neben der generellen Entscheidung für oder gegen das Live-Webinar, ist die Präsentationsform ein wichtiger Faktor bei einem Webinar. Eine Kamera für den Webinarleiter schafft Vertrauen und erlaubt die Kommunikation auf einer persönlichen Ebene. Oft wird hier eine Kombination aus Kamera und Präsentation genutzt. Es gibt aber durchaus auch Themen und Bereiche in denen eine Kamera nicht zwingend notwendig ist. Wenn such das Webinar zum Beispiel um eine bestimmte Anwendung dreht, ist die Arbeit in der Anwendung eher der Fokus. Hier kann die Anwendung live gezeigt werden und die Kommentierung aus dem Hintergrund erfolgen.

Plattform für das Webinar

Als nächster Schritt sollte geklärt werden, auf welcher Plattform das Webinar erscheinen soll. Klassische Möglichkeiten wie Youtube oder andere Streamingdienste bieten zwar alle grundlegenden Elemente zur Durchführung eines Webinars, aber keine fortgeschrittenen Funktionen.

Aus diesem Grund gibt es Anbieter, die sich auf genau diesen Markt spezialisiert haben. Diese Plattformen bieten in der Regel weitere maßgeschneiderte Funktionalitäten an. Aufzeichnung, Vermarktung, Teilnehmermanagement und eigene Webinarshops sind nur eine Auswahl der Funktionen, die ein professioneller Anbieter leisten kann. In der Regel lohnt es sich die Webinare über eine solche Plattform zu erstellen und wenn möglich auch dort zu bewerben.

Marketing effektiv einsetzen

Das beste Webinar ist nicht viel wert, wenn es niemand sieht. Marketing sollte also einer der wichtigsten Punkte bei der Vorbereitung eines Webinars sein. Zuallererst muss entschieden werden, über welche Kanäle die Werbung für das Webinar stattfinden soll. Diese Wahl hängt primär davon ab, auf welchen Kanälen sich die anvisierte Zielgruppe bewegt. Ein klassisches Webinar für mittelständische Unternehmen zum Beispiel würde mit Werbung auf Instagram wahrscheinlich nicht die größten Effekte erzielen. Auf Linkedin, wo sich solche Unternehmen viel bewegen, wäre hier die bessere Option. Natürlich heißt das nicht, dass das Webinar Marketing nur exklusive über einen Kanal geschehen sollte. Nur der Fokus und die investierten Mittel sollten entsprechend gewichtet werden.

Eine weitere wichtige Entscheidung ist die über den Einsatz von bezahlten Online-Anzeigen. Grundsätzlich erzielt man mit bezahlten Online-Anzeigen oft schneller Erfolge, als mit anderen Ansätzen. Dem gegenüber stehen natürlich die Kosten, die hierbei anfallen. Eine ehrliche Kosten-Nutzen-Rechnung sollte immer Grundlage dieser Entscheidung sein. Wenn die Kosten dieses Marketings, die Einnahmen des Webinars auffressen, ist trotz eines eventuell gut besuchten Webinars nicht viel gewonnen.

Viele Webinarplattformen bieten eigene Funktionalitäten an, um Werbung für das eigene Webinar zu machen. Das kann von Webinar-Shops mit Platzreservierung bis Emailmarketing fast alles sein. Bei der Wahl sollte natürlich wieder darauf geachtet werden, dass die Maßnahme zur Zielgruppe passt.

Webinar durchführen

Wenn alle Vorbereitungen für das Webinar getroffen sind, geht es an die tatsächliche Durchführung. Die Art der Präsentation hat viele komplexe Nuancen, die alle ihren eigenen Artikel verdienen. An dieser Stelle seien deshalb nur ein paar Grundprinzipien genannt.

Interaktion ist für Live-Webinare das A und O, um den Teilnehmern zu zeigen, dass sie einen klaren Vorteil davon haben, live anwesend zu sein. Ein Live-Webinar sollte immer interaktiv sein. Ansonsten wäre ein Video-Webinar, mit dem man eine größere Zielgruppe erreichen kann, zielführender. Die Interaktion bei einem Webinar unterscheidet sich von Interaktion in anderen Formaten, wie zum Beispiel einem Workshop. Als solche kann sie zum Beispiel aus einer festen Fragerunde am Ende oder aus Umfragen während des Webinars bestehen.

Die Informationen, welche während des Webinars vermittelt werden sollten aktuell und einfach verständlich sein. Im Großen und Ganzen gelten hier die gleichen Regeln, wie bei einer persönlichen Präsentation. Wenn Präsentationsdokumente genutzt werden, sollten diese vor dem Webinar hochgeladen und getestet werden, um peinliche Technikprobleme während des Webinars auszuschließen. Gleiches gilt natürlich für Programme oder Webseiten die genutzt werden sollen. Ein Testdurchlauf vor dem Eintreffen der Teilnehmer lohnt sich auf jeden Fall.

Ist das Webinar gut gelaufen, sollte verhindert werden, dass die Teilnehmenden ohne eine klare Aufforderung die Veranstaltung verlassen. Ein klar formulierter Call to Action sollte in der Regel das Schlusswort eines jeden Webinars sein. Aufforderung zur Teilnahme an einer Folgeveranstaltung, Besuch der Saleswebsite oder der Hinweis auf ein E-Book mit tiefergehenden Informationen sind Klassiker, mit denen man den Teilnehmern im Gedächtnis bleibt.

Feedback einholen

Die Entwicklung zu immer besseren Webinaren lebt von Feedback. Nur so können Fehler gefunden, überflüssiges gestrichen und fehlende Themen ergänzt werden. Scheu vor Feedback sollte hier keine Rolle spielen. Eine Email mit der Bitte, das Webinar zu bewerten und Verbesserungsvorschläge zu machen ist üblich und wird nicht als aufdringlich wahrgenommen. Feedback-Emails sind auf vielen Webinarplattformen fester Bestandteil der Leistungen und lassen sich einfach an die Teilnehmer verschicken. Die hier gewonnen Erkenntnisse sollten möglichst schnell in die Verbesserung des Webinars einfließen. Falls richtig umgesetzt kann in diesen Emails sogar ein Call to Action untergebracht werden. Hier muss allerdings sichergestellt werden, dass das Feedback im Vordergrund bleibt.

Nach dem Webinar

Ist das Webinar erstellt bzw. durchgeführt, muss es nun einer größeren Zielgruppe vorgeführt werden. Ein Webinar sollte kein One-Off sein. Die Aufzeichnung des Webinars sollte auf Social Media, der eigenen Webseite und einschlägigen Webinarplattformen hochgeladen werden. Wenn Budget vorhanden ist, können jetzt auch bezahlte Online-Anzeigen eingesetzt werden. Werden die Karten richtig ausgespielt, wird so Evergreen-Content geschaffen der noch über Jahre hinweg Umsatz, Branding und Traffic generiert.

Fazit

Ein eigenes Webinar erstellen ist für viele Leute mit besonderen Fähigkeiten eine verlockende Option, mit Wissen Geld zu verdienen. Da es aber viel Arbeit bedarf, bis ein Webinar richtig und professionell steht, sollte die Vorbereitung nicht vernachlässigt werden. Mit guter Vorbereitung steht dem Erfolg der eigenen Webinare nichts mehr im Weg.