Hand schreibt auf Tafel

Onlinekurse erstellen: Durchbruch in einer umkämpften Branche

Der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit motiviert immer mehr Leute sich an der eigenen Selbstständigkeit zu versuchen. Während ein Teil klassische Unternehmen gründet, wächst der Anteil der Personen, die mit der Vermittlung von Fähigkeiten erfolgreich werden wollen. Onlinekurse erstellen, liegt voll im Trend und es kommen täglich unzählige Kurse hinzu. Die Motivation hierfür kann vielfältig sein. Während einige lediglich den monetären Erfolg suchen, versuchen andere sich als Experten in ihrem Bereich zu etablieren.

Mit einer solchen Menge an Konkurrenz ist es wichtig, dass man einen festen Plan hat, bevor man sich ins Getümmel stürzt. Sonst geht der eigene Onlinekurs schnell in der grauen Masse unter und kostet lediglich Nerven und Geld.

Die richtige Zielgruppe für die Onlinekurse finden

Entgegen der verbreiteten Annahme sollte man nicht als Erstes mit den Inhalten des Kurses anfangen. Der beste Inhalt wird keinen Erfolg bringen, wenn es keine Nutzer gibt, die sich dafür interessieren. Besser ist es einen Blick auf die eigenen Fähigkeiten zu werfen und dann herauszufinden, welche davon für Nutzer interessant sein könnten. Ziel ist es Probleme zu lösen, die die Nutzer haben. Das kann die Vermittlung von Fähigkeiten, Konzepten und Informationen sein.

Je genauer das Bild von den eigenen Nutzern ist, für die die Onlinekurse erstellt werden sollen, desto langfristig erfolgreicher. Natürlich muss hierbei auch darauf geachtet werden, dass die Angebote in ihrem Format für die Nutzer gut nutzbar sind. Digitale Affinität, Ansprache-Vorliebe und bevorzugtes Lernformat sollten definiert werden und in die inhaltliche Erstellung des Kurses einfließen.

Auch sollten die Erwartungen der Nutzer an einen Onlinekurs möglichst genau unter die Lupe genommen werden. Das verhindert Frustration bei den Nutzern und sorgt für einen reibungslosen Ablauf bei den Kursen an sich.

Inhalte der Onlinekurse

Die schon angesprochene Problemlösung ist der Grundpfeiler, auf dem die Onlinekurse basieren sollten. Alles, was diesem Ziel nicht dient, ist Dekoration und sollte zugunsten besserer Inhalte entfernt werden.

Onlinekurse dienen in der Regel zur Übertragung von Fähigkeiten oder Informationen vom Präsentierenden zu den Nutzern. Die Inhalte sollten sich also daran orientieren, welche Inhalte nützlich und gut vermittelbar sind. Sind die Inhalte zu komplex, wird es schwierig sie effektiv im Rahmen eines Onlinekurses zu vermitteln. Bei zu oberflächlichen Inhalten hingegen ist der Onlinekurs seinen Aufwand nicht wert. Weder für den Referenten noch für die Nutzer. Die Inhalte sollten also in ein gut vermittelbares, aber trotzdem anspruchsvolles Paket geschnürt werden. Hier die richtige Balance zu finden, bedarf eventuell etwas Zeit. Direktes Feedback von den Nutzern ist hier Gold wert. Inhalte, die für den Referenten banal erscheinen, können Nutzer zum Teil überfordern.

Mit der Menge an Onlinekursen, die im Internet zu finden sind, ist es teilweise schwierig aus der grauen Masse hervorzustechen. Warum sollte sich ein Nutzer gerade für den einen Onlinekurs entscheiden, wenn es schon 100 Onlinekurse zu dem gleichen Thema gibt? Es gibt zwei Ansätze, um dieses Problem zu lösen. Der einfachste Weg ist das Finden einer Nische. Hier bedienst du Nutzer, für die es noch nicht genug Onlinekurse gibt. Dafür bedarf es in der Regel aber sehr spezialisiertem Wissen. Der andere Weg ist beschwerlicher, ebnet aber unter Umständen den Weg zu einem sehr viel größerem Publikum. Statt der Konkurrenz auszuweichen werden Onlinekurse erstellt, welche die Konkurrenz in Qualität und Inhalt übertreffen. Das aus dem Online-Marketing entlehnte Skyscraper Prinzip eignet sich hier hervorragend. Via Konkurrenzanalyse wird herausgefunden, welche Inhalte die Nutzer bei jedem Onlinekurs zu dem Thema sehen wollen. Dieser gemeinsame Nenner ist die Basis für die Onlinekursinhalte. Doch statt da aufzuhören und einer von vielen Onlinekursen zu sein, wird das Hochhaus einfach ein bisschen höher gebaut. Einzigartige Zusatzinformationen, alternative Blickwinkel oder mehr Details können alle der benötigte Bonus sein, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Achtung: Ein guter Onlinekurs kann nicht nur aus diesen Spezialinformationen bestehen. Die Grundinformationen sind so oft vertreten, weil es die Inhalte sind, die die Nutzer brauchen. In diesem Sinne sollten Onlinekurse auch immer aktuell gehalten werden, um Nutzer nicht mit alten Informationen zu vergraulen.

Welches Format ist das Beste für die Onlinekurse?

Jetzt wo Zielgruppe und Inhalte feststehen, geht es an die handwerkliche Seite der Onlinekurse. Hier müssen eine Menge Entscheidungen getroffen werden. Zur besseren Übersicht sind sie hier einzeln aufgeführt.

Aufgezeichnet oder Live: Hier scheiden sich eindeutig die Geister. Beide Formate haben klare Vorteile. Im Vorfeld aufgezeichnete Onlinekurse haben den Vorteil, dass weder Referent noch Nutzer an eine Zeit gebunden sind. Inhalte können zu jedem Zeitpunkt abgerufen, gestoppt und wiederholt werden. Das erlaubt ein genaueres Auseinandersetzen mit den Inhalten des Onlinekurses. Allerdings fällt hier die direkte Interaktion zwischen Referenten und Nutzern weg. Hier punkten Live-Onlinekurse natürlich. Es kann direkt auf Fragen eingegangen werden. Auch erweiterte Lernkonzepte wie Gruppenarbeit und Umfragen sind hier möglich. Die Entscheidung zwischen den beiden Optionen hängt von der Art des Onlinekurses ab und sollte entsprechend genau abgewogen werden. Um das Maximum an Inhalten herauszuholen, kann natürlich auch der Live-Onlinekurs aufgezeichnet werden und später als Video angeboten werden.

Skalierbarkeit: Da Selbstständigkeit im Bereich Onlinekurse stark von Aufwand und Nutzen abhängt, sollte beim Erstellen von Onlinekursen immer an spätere Kurse gedacht werden. Was sind Konzepte und Materialien, die standardisiert werden können? Je ähnlicher sich die einzelnen Onlinekurse in Format und Struktur sind, desto skalierbarer sind sie. Im besten Fall bedarf es nach ein paar Pilot-Kursen, wenig Arbeit die Folgekurse zu erstellen. Klassische Dinge, die übernommen werden können, sind Aufbau des Onlinekurses, Präsentationsdesigns und das Branding. So entsteht eine Form, in die nur noch der Inhalt gegossen werden muss. Automatisierung ist hier der Goldstandard. Referenten, die für jeden Kurs das Rad neu erfinden, werden sich schnell in roten Zahlen wiederfinden.

Onlinekurs-Reihen: Einzelne Onlinekurse binden Nutzer nicht langfristig an den Referenten. Um eine stabile Kundenbasis aufzubauen, sollte den Nutzern immer Lust auf Mehr gemacht werden. Statt einem großen Onlinekurs über mehrere Stunden, sollte das Format in mehrere kleinere Onlinekurse geteilt werden, die aufeinander aufbauen. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass die Inhalte besser verdaulich sind. Am Ende einer solchen Onlinekurs-Reihe kann dann auf andere Onlinekurse hingewiesen werden, um den Nutzer weiter zu binden.

Zertifikate: Auch wenn sich Zertifikate etwas altbacken anhören, sind sie doch etwas was Nutzer motivieren kann einen Onlinekurs abzuschließen. Wenn man dabei weniger an das verstaubte Stück Papier denkt, sondern an die beliebten Gamification Ansätze von mobilen Apps, lässt sich auch hier etwas für Onlinekurse lernen. Eine digitale Bestätigung nach Abschluss des Onlinekurses und der Ausblick auf weitere Erfolge motiviert Nutzer mehr Kurse zu beenden. Neben der Gamification sollte natürlich auch ein klassisches Zertifikat ausgestellt werden. Vor allem, wenn die Onlinekurse in Märkten wie Deutschland angeboten werden.

Feedback: Jeder Onlinekurs-Referent sollte über ein solides Feedbackmanagement verfügen. Nur direktes Feedback der Nutzer erlaubt die Weiterentwicklung der eignen Onlinekurse. Referenten, die sich in dem Bereich für perfekt halten, sind in der Regel schnell vom Markt. Eine einfache Email nach dem Onlinekurs, die um Bewertung und Feedback bittet, reicht meist schon. Das so eingesammelte Feedback muss frei von Ego in die Planung und Anpassung zukünftiger Onlinekurse einfließen. Nur so bleiben die Kurse auf einem wachsenden, sich stetig wandelnden Markt relevant.

Richtigen Preis finden

Wenn nun das Paket geschnürt ist, kommt der für viele selbstständige Referenten schwierigste Schritt: die Preisfindung. Ohne Erfahrung ist es unglaublich schwierig einen Preis aus der Luft zu greifen. Es gibt aber ein paar wichtige Faktoren, die genutzt werden können, um trotzdem einen fairen Preis zu ermitteln.

Der erste Punkt ist die eigene Arbeit und die eingeflossenen Ressourcen. Deckt der Preis diese Punkte nicht, lohnt sich der Onlinekurs wirtschaftlich nicht. Es kann eine kurze Zeit am Anfang geben, in dem die Kostendeckung nicht möglich ist, bis Fuß gefasst wird. Dauert dieser Zeitraum allerdings zu lange, muss das Modell überdacht werden.

Als zweite Informationsquelle dient die Konkurrenz. Da die meisten Konkurrenten ihre Preisfindung schon hinter sich haben, kann an ihren Preisen, eine Spanne abgelesen werden, in der sich die Onlinekurs-Preise auf dem Markt bewegen.

Mit diesen Informationen muss nun die Entscheidung getroffen werden, wie viel das eigene Produkt kosten darf. Niedrige Preise können genutzt werden, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Höhere Preise hingegen suggerieren höhere Qualität, machen es aber auch schwerer Nutzer zu finden. Um den richtigen Preis zu finden, sollten verschiedene Modelle getestet und miteinander verglichen werden.

Marketing

Bei der Menge an Onlinekursen, die den Nutzern zur Verfügung stehen, reicht es in der Regel nicht einfach zu Posten und zu hoffen. Die Möglichkeiten des Onlinemarketings sollten ausgeschöpft werden, um auf die Onlinekurse aufmerksam zu machen. Bezahlte Online-Anzeigen, Suchmaschinenoptimierung, Cross-Plattform-Posting und Social-Media-Marketing sind alles relevante Kanäle, um sich einen Aufmerksamkeitsvorteil zu verschaffen.

Doch nicht nur das Gewinnen von neuen Nutzern ist wichtig. Genauso bedeutend ist das Halten der bestehenden Nutzer. Diese haben schon eine positive Erfahrung mit den Onlinekursen gemacht und können so einfacher in Stammnutzer konvertiert werden. Vor allem Emailmarketing in Verbindung mit Zusatzangeboten kann hier effektiv genutzt werden, da die Nutzer in der Regel schon einem Anschreiben per Email zugestimmt haben.

Fazit

Onlinekurse sind eine Riesenchance für all jene die Durchhaltevermögen und Geschäftssinn haben. Auch wenn es Märkte mit weniger Konkurrenz gibt, erlauben die vielfältigen Inhalte auch in Zukunft Erfolgsgeschichten. Ob nun in einer hoch spezialisierten Nische oder im direkten Konkurrenzkampf. Frei nach dem Motto: Be the first or be the best.